Interviewreihe „Medienwandel in der Immobilienwirtschaft“: 5 Fragen an Christof Hardebusch
Gewerbe-Quadrat: Herr Hardebusch, Sie sind bereits seit dem Jahr 2000 als Redakteur für das immobilienwirtschaftliche Fachmagazin immobilienmanager tätig. Seit 2003 sind Sie Chefredakteur des Magazins. Was ist Ihre Motivation für das immobilienwirtschaftliche Fach- und Meinungsmagazin?
Christof Hardebusch: Kaum ein anderes Produkt prägt unser Leben und unsere Umwelt so stark wie Immobilien. Die damit verbundenen wirtschaftlichen und städtebaulichen Fragen führen zu immer neuen, spannenden Recherchen und Gesprächen. Im Lauf der Jahre habe ich zudem sehr viele interessante Menschen in der Branche kennen gelernt. Gewerbe-Quadrat: Im Jahr 2013 wurde immobilienmanager als Fachmedium in der Kategorie Handel/Dienstleistungen ausgezeichnet. Welche Aufgabe haben Medien in der Immobilienwirtschaft? Vor welchen Herausforderungen stehen Sie heutzutage als Chefredakteur?
Christof Hardebusch: Als reines B-to-Be-Medium sind unsere primären Aufgaben natürlich die Fachinformation und der fachliche Meinungsaustausch. Es wäre allerdings zu kurz gegriffen, hier nur vom Fachmagazin immobilienmanager zu sprechen. Das Magazin ist ein Teil – wenn auch sicherlich der wichtigste – des Angebots unseres Immobilien Manager Verlags. Als Flaggschiff unterstützt das Magazin auch unsere weiteren Angebote – die Eventschiene mit dem Immobilien Manager Award und den Reihen Megatrends und Real Estate Trends, unser Adresswerk Who is Who sowie unsere Online-Angebote. In dieser Gesamtschau wird deutlich, dass es neben Information und Meinung auch um die Bereitstellung von Plattformen für die Begegnung und den direkten Austausch geht, um all das, was man unter dem Begriff Networking versteht. Der Immobilien Manager Verlag ist eben auch ein Netzwerkverlag. Die Herausforderung bestand und besteht darin, unser vielschichtiges Angebot immer wieder neu mit Leben zu füllen und zeitgemäße neue Angebotsformen zu finden. Bislang ist uns das aus meiner Sicht gut gelungen.
Gewerbe-Quadrat: Zusätzlich sind Sie seit dem Jahr 2011 Programmleiter des Immobilien Manager Verlags IMV. Im Rahmen Ihrer Veranstaltungen setzen Sie bereits langjährig auf Video-Berichterstattung. Welche Chancen bietet Videojournalismus in der Immobilienwirtschaft? Wie schätzen Sie das Entwicklungspotenzial dieses Mediums ein?
Christof Hardebusch: Videojournalismus kann aus meiner Sicht immer nur ein ergänzender Nebenaspekt sein. Der Vorteil dieses Mediums ist die kurze, prägnante Präsentation von Köpfen, Informationen und Positionen. Damit ist zugleich aber auch der Nachteil beschrieben – alles, was sich nicht sehr kurz, innerhalb weniger Minuten, darstellen lässt, passt auch nicht in einen Videobeitrag. Fachinformationen für die Immobilienwirtschaft sind für diese kurz bemessene Frist oft zu komplex und zu sperrig.
Gewerbe-Quadrat: Ihr Fachmagazin ist zudem als App und als eMagazine erhältlich. Wie sehen Sie die Zukunft von Printmedien in der Immobilienwirtschaft?
Christof Hardebusch: Dieselbe Zukunft wie in der Medienlandschaft insgesamt. Dass digitale Angebote wie die von Ihnen genannten App- und eMagazine-Versionen des Magazins und mehr noch online-Angebote auf dem Vormarsch sind, steht dabei außer Frage. Online ist natürlich unschlagbar, wenn es um Aktualität und Geschwindigkeit geht. Print wird trotzdem bleiben, im High-End-Bereich als Qualitätsprodukt mit übergreifenden, hintergründigen, nicht von einem auf den anderen Tag „veraltenden“ Inhalte.
Gewerbe-Quadrat: Bereits seit März 2009 ist Ihr Magazin auf Twitter, seit August 2010 auf Facebook vertreten. Hat sich der Schritt in Richtung sozialer Netzwerke gelohnt? Planen Sie den Einsatz weiterer Social Media Kanäle?
Christof Hardebusch: Über diese Kanäle erzielen wir teilweise beachtliche Reichweiten. Weitere Kanäle sind aber nicht geplant.
Gewerbe-Quadrat: Herr Hardebusch, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen weiterhin viel Erfolg.